Bald 156.000 Hähnchen für Wiesenhof in Neuhardenberg?

“Mir macht die Arbeit mit Tieren richtig Spaß”, sagt Tobias Winnige auf einer Info-Veranstaltung von Tierfabriken Widerstand am 14. November 2017 in Neuhardenberg. Der Landwirt möchte auf dem Gelände der ehemaligen NVA Kaserne am Neuhardenberger Flugplatz eine weitere Hühnermastanlage für 156.000 Tiere bauen. Winnige besitzt bereits einen Betrieb in Letschin für 324.000 Tiere. Produziert werde für den Markt und für in der Region liegende Schlachtereien. Auf Nachfrage gibt Winnige an, dass auch der umstrittene Wiesenhof-Schlachthof in Niederlehme zu seinen Abnehmern zählt.

 

Was diese Form der Tierhaltung für die Tiere bedeutet, darüber hatte Frau Dr. Friederike Schmitz vom Bündnis Tierfabriken Widerstand ausführlich informiert. Die Hühner sind auf unnatürlichen Fleischansatz und schnelles Wachstum gezüchtet. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krankheiten des gesamten Bewegungsapparates sind die Folgen der rasanten Gewichtszunahme. Hohe Besatzdichten, Dauerstress und permanete Ammoniak- und Keimbelastung in den Hallen verschlimmern die gesundheitlichen Probleme dazu noch erheblich.

 

Auf Einladung von Tierfabriken Widerstand informierte Jens-Martin Rode von der Kampagne “Stoppt den Megastall!” kurz über die bei ähnlichen Bauvorhaben zu erwartenden Umweltauswirkungen und machte deutlich, dass Gegnerinnen und Gegner von Massentierhaltungsanlagen derartige Bauvorhaben im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren verhindern können.

 

Noch liegt kein Antrag für die geplante Hühnermastanlage in den ehemaligen KFZ Hallen der Kaserne vor. Doch die Gemeindevertreter hatten bereits Anfang des Jahres Wohlwollen gegenüber der Planung signalisiert. Ein früher Widerstand wäre hier sehr wichtig. Leider gibt es aber vor Ort noch keine Bürgerinitiative, die sich gegen das Vorhaben engagiert.

 

Bericht von Tierfabriken Widerstand zur Veranstaltung am 14.11.2017

 

 

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