37.000 Schweine ohne Krippe im Stall

Stoppt den Megastall: Auch 2016 kämpften Aktive der Bürgerinitiative “kontra Industrieschwein Haßleben” zusammen mit den Umweltverbänden BUND und NABU, Tierrechts-organisationen und dem Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg gegen die Wiederinbetriebnahme der alten Schweinemastanlage knapp 20 km nordöstlich von Templin. Das Verfahren wird sich noch lange hinziehen, doch nach Ansicht des Rechtsanwalts von Bürgerinitiative, Tier- und Umweltschutzorganisationen bestehen gute Aussichten, die Anlage noch zu verhindern. Für das Jahr 2016 danken die Aktiven allen, die das Klageverfahren gegen den Megastall unterstützt haben.

 

Jahresrückblick 2016

 

Nachdem das Landesumweltamt im Mai 2016 den Widerspruch gegen die bereits 2013 erteilte Genehmigung abgelehnt hat, entschieden sich Bürgerinitiative, Umwelt- und Tierschützer, Anfang Juni Klage beim Verwaltungsgericht in Potsdam einzulegen. Ohne die geduldige und beharrliche Arbeit der Bürgerinitiative stünden zu Weihnachten längst 37.000 Schweine in einer gigantischen Stallanlage in der Uckermark. Statt Stroh und Krippe fänden sie nur nackten Betonspaltenboden und künstliches Tageslicht.

Das Jahr 2016 stellt für die Aktiven einen weiteren Meilenstein in einem langen und aufwendigen Verfahren dar. Denn die Bürgerinitiative ist bereits seit 2004 aktiv. Zwar ist der Bau des Megastalls bisher noch nicht endgültig vom Tisch, das Verfahren haben sie jedoch erfolgreich verzögert. Einen Teilerfolg konnten sie in den vergangenen 12 Jahren immerhin erreichen: Die Anzahl der Schweine, die hier zukünftig gemästet werden sollen, hat sich von ursprünglich 85.000 Tieren auf 37.000 reduziert. Das aktuelle Verfahren liegt nun bei Gericht und füllt mittlerweile mehr als 60 Aktenordner. Allein schon wegen des Umfangs wird das Verfahren noch viel Zeit in Anspruch nehmen.

 

Haßleben gilt als das „Gorleben der Massentierhaltung“

In dem zwischen Templin und Prenzlau gelegenen Ort Haßleben in der Uckermark soll eine Schweinemastanlage für 37.000 Schweine gebaut werden. Der niederländische Investor Harry van Gennip möchte auf dem Gelände einer bereits in der DDR betriebenen und nach der Wende geschlossenen Schweinemastanlage einen neuen Betrieb aufbauen. Dagegen wehrt sich seit nunmehr zwölf Jahren der BUND Brandenburg, der NABU Brandenburg und die Bürgerinitiative „BI kontra Industrieschwein Haßleben“ zusammen mit Tierschutzorganisationen und vielen Aktiven, die sich gegen die Massentierhaltung stark machen. Harry van Gennip zählt neben Adrian Straathof zu den großen industriellen Schweinemästern in Deutschland und besitzt weitere Megaställe. Mit seiner Schweinemastanlage in Sandbeiendorf (62.000 Tiere) in Sachsen-Anhalt ist er bereits zuvor in die Schlagzeilen geraten. Tierrechtsgruppen ist es gelungen, mit Video- und Bildmaterial eklatante Verstöße gegen die ohnehin schon unzureichenden Tierschutzbestimmungen zu belegen.

 

Stoppt den Megastall! Mit einer gemeinsamen Kampagne gezielt Bürgerinitiativen unterstützen:

Um gegen Agrarfabriken wie die in Haßleben vorzugehen, hat das Aktionsbündnis Agrarwende auf Initiative des BUND Brandenburg 2016 die Kampagne “Stoppt den Megastall!” gestartet. In einer gemeinsamen Kampagne unterstützt das Aktionsbündnis Bürgerinitiativen in ihrem konkreten Widerstand gegen Tierfabriken vor Ort und macht den Einzelfall landesweit bekannt. Die Kampagnenarbeit wird von der Bewegungsstiftung unterstützt.

Für den Widerstand gegen die Schweinemastanlage in Haßleben hat der BUND bei betterplace ein Projekt als Feuerwehrtopf angelegt. Spenden, die hierüber gesammelt werden, werden für Verfahrens-, Gerichts- und Anwaltskosten verwendet. Sollte der BUND bei einem erfolgreichen Klageverfahren Kosten von der Gegenseite teilweise oder in Gänze erstattet bekommen, verwendet er die Spenden für ein ähnliches Verfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz.

 

Infos und Kontakt:

Bürgerinitiative Kontra Industrieschwein Haßleben: www.kontraindustrieschwein.de

 

Kampagne “Stoppt den Megastall!”:

Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg

℅ BUND Brandenburg

Kontakt: Jens-Martin Rode

Friedrich-Ebert-Straße 114a

14467 Potsdam

Tel. 0331-237 00 141

 

Keine 37.000 Schweine in Haßleben! Bitte unterstützen Sie den Widerstand mit einer Spende! Vielen Dank!

 

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