BUND Brandenburg und die Bürgerinitiative „keine weitere Tierfabrik in der Lübzower Schweiz“ melden einen frühen Erfolg: Mit einer landesweiten Spenden-Eil-Aktion hatten die Aktiven im Rahmen der
Kampagne „Stoppt den Megastall!“ seit Mitte Januar um Unterstützung zur Fortführung des Widerspruchsverfahrens gegen eine Schweinezuchtanlage in Lübzow gebeten. Da die finanziellen Mittel für
dieses Langjährige Verfahren aufgebraucht waren, hatten sich die Aktiven ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Nur wenn bis zum 17. Februar 2018 Spenden in Höhe von mindestens 7.000,- Euro
zusammenkommen, können Umweltverband und Bürgerinitiative das Verfahren überhaupt weiterführen. Dank der großen Spendenbereitschaft in der Bevölkerung kam der Betrag bereits Ende der vergangene
Woche zusammen.
„Was uns zugute kommt, ist das gewaltige Interesse der Öffentlichkeit am Thema Massentierhaltung. Dazu hat mit Sicherheit auch das Volksbegehren gegen Massentierhaltung beigetragen,“ sagte
Jens-Martin Rode, Referent für Tierhaltung und Naturschutz beim BUND Brandenburg. „Gezeigt hatte sich aber auch die Solidarität unter den zahlreichen Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung,
die sich in Brandenburg gebildet hat. Enorm viele Menschen haben in kurzer Zeit mobilisiert. So ist am Ende das Geld zusammengekommen und die Bürgerinitiative kann nun weitermachen,“ ergänzte
er.
Zusammen mit der Bürgerinitiative „keine weitere Tierfabrik in der Lübzower Schweiz“ führt der BUND Brandenburg derzeit ein Widerspruchsverfahren gegen die Erweiterung einer Schweinezuchtanlage
in Lübzow. Die ortsansässige Betreiberfirma Cord-Cruse möchte eine Tierhaltungsanlage um ein weiteres Stallgebäude mit knapp 2.000 Tierplätzen auf eine Tierbestand von insgesamt knapp 6.000
Schweinen erweitern. Umweltverband und Bürgerinitiative befürchten eine Zunahme der örtlichen Belastung durch über die Emissionen übertragenen Keime und Schadstoffe. Zudem stellt ein
Alagenkomplex dieser Größenordnung einen erheblichen Eingriff in die Landschaft dar und beinträchtigt die umliegende Naturlandschaft. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber ein umfangreiches
immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren vorgesehen. Vor dem Hintergrund des Umweltrechtsbehelfsgesetzes läßt der BUND als anerkannter Umweltverband die Umweltverträglichkeit des
Bauvorhabens überprüfen und hat deswegen zusammen mit der Bürgerinitiative Widerspruch gegen die Anlage eingelegt.
Für die Wahrnehmung ihrer Rechte haben Umweltverband und Bürgerinitiative einen Rechtsbeistand beauftragt. Um die in den Antragsunterlagen enthaltenen Angaben zur Umweltverträglichkeit durch
Fachgutachter überprüfen und den Rechtsbeistand mit der Weiterführung des Widerspruchsverfahren beauftragen zu können, hatten BUND und Bürgerinitiative Mitte Januar 2018 eine Spendenaktion
gestartet. Der Widerstand gegen Massentierhaltung ist zeit- und kostenintensiv. Bürgerinitiativen und Umweltverbände können die hohen Kosten aber meist nicht aus eigenen Mitteln aufbringen.
Damit Bürgerinnen und Bürger in Brandenburg aber die Möglichkeit haben, ihre Beteiligungsrechte in derartigen Verfahren wahrzunehmen, hatte der BUND Brandenburg 2016 im Rahmen des
Aktionsbündnisses Agrarwende Berlin-Brandenburg in enger Zusammenarbeit mit dem Partnerverband des NABU in Brandenburg die Kampagne „Stoppt den Megastall!“ gestartet. Dabei wollen die
Initiator*innen den Wissensschatz aus erfolgreichen Verfahren weitervermitteln und eine effektive Vernetzung von Bürgerinitiativen, Umweltverbänden, Tierschutzorganisationen, Rechtsanwälten,
Fachgutachter*innen und der interessierten Öffgentlichkeit herstellen und für den Einzelfall optimal nutzen. Im Rahmen von Spendenkampagnen wollen sie den finanziellen Aufwand auf viele Schultern
verteilen.
Fragen und Kontakt:
Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg
Jens-Martin Rode, Kampagne “Stoppt den Megastall!”
℅ BUND Brandenburg
Friedrich-Ebert-Straße 114a
14467 Potsdam
Tel. 0331-237 00 141
Mail: kontakt@stoppt-den-megastall.de
“Stoppt den Megastall!” im Netz:
www.stoppt-den-megastall.de
Die Kampagnenarbeit von „Stoppt den Megastall!“ wird von der Bewegungsstiftung gefördert: www.bewegungsstiftung.de
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