Spannende Tage in Vetschau: Eine Ablehnung des Bebauungsplans könnte das Aus bedeuten für die Erweiterungspläne der größten Schweinemastanlage in Brandenburg. Die Fraktionen "Die Linke" und "Bündnis 90/Die Grünen" in der Stadtverordnetenversammlung Vetschau laden Bürgerinnen und Bürger zu einer Diskussion zu den Folgen von noch mehr Schweinen in der Schweinemastanlage in Tornitz ein. Hintergrund: Die Stadtverordnetenversammlung entscheidet am 22.03.2018 über die Änderung des Flächennutzungsplanes. Es sollen zusätzlich Flächen für Tierhaltung am jetzigen Standort der Bolart GmbH ausgewiesen werden. Der Betreiber der Mastanlage kann damit durch einen Stallneubau die Tierplatzzahlen von 51.500 auf 67.500 erhöhen.
Bürgerdiskussion zur Erweiterung der Schweinemastanlage im Vetschauer Ortsteil Tornitz “Wollen wir noch mehr Schweine, Gülle und Gestank?”
Um die Öffentlichkeit für die Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt zu sensibilisieren, laden die Stadtverordneten der Partei die Linke und der Grünen zu einer Bürgerdiskussion am Dienstag, den 20. März um 19.00 Uhr in die Neustadt Klause in der Kraftwerkstraße 17 in 03226 Vetschau/Spreewald ein. Gegnerinnen und Gegner der Anlage sehen als Folgen für die Bürger von Vetschau und den umliegenden Ortsteilen eine Zunahme der Mengen an Gülle und Gülletransporten,mehr Futter- und Tiertransporte, mehr Geruchsbelästigung, höhere Ammoniakbelastung mit Schädigung für Bäume (Wald um die Anlage soll vor Immissionen schützen), eine Zunahme der Nitratbelastung im Grundwasser, eine Gefahr der Ausbreitung von multiresistenten Keimen durch den notwendigen Einsatz von Antibiotika und vieles mehr.
Bürgerinitiative Schweinewind: Jahrelanger Widerstand könnte zum Erfolg führen
Die BI Schweinewind hat es zusammen mit dem NABU Brandenburg im Rahmen des Widerspruchsverfahrens im Eilantrag geschafft, den bereits genehmigten Bau der Erweiterung bisher zu untersagen. Derzeit wartet sie auf die Eröffnung des Hauptverfahrens seitens des Oberverwaltungsgerichts Potsdam / Berlin. Nach Angaben der Bürgerinitiative versucht der Betreiber nun, vollendete Tatsachen zu schaffen und die Anlage parallel zum Immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren baurechtlich abzusichern. Als Voraussetzung für das komplexe Verfahren benötigt er ein Änderung des Flächennutzungsplans. Stimmt die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag den 22. März 2018 dagegen, dann könnte es schwierig werden mit den Erweiterungsplänen. Denn 2013 hatte sich das Baurecht geändert. Tierhaltungsanlagen in dieser Größenordnung sind bei einem Bau im Außenbereich der Gemeinden nicht mehr privilegiert. D.h. dass sie ohne einen ordnungsgemäßen Bebauungsplan nicht errichtet werden können.
Bitte unterstützen Sie den Widerstand gegen die Schweinemastanlage in Tornitz
Die Bürgerinitiative Schweinewind bereitet sich zusammen mit dem NABU Brandenburg auf eine weitere jahrelange Auseinandersetzung vor, sollte der Bebauungsplan abgestimmt werden. In dem Fall müssen weitere Gutachten in Auftrag gegeben und ein Fachanwalt beauftragt werden. Der Widerstand kostet Geld. Bitte unterstützen Sie die Bürgerinitiative und den NABU Brandenburg mit einer Spende. Vielen Dank!
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