Am gestrigen Sonntag, den 1. Juli, radelten wir über weite Strecken mit 12 Teilnehmenden und 1 Hund von Prenzlau aus durch die Uckermark und machten an drei Tierfabriken-Standorten Stopp.
Hier informierten die Bürgerinitiativen über den Stand der Verfahren bezüglich Anlagen-Genehmigung / Widerspruch und juristische Erfolge.
Vor der Legehennenanlage 1 in Zollchow, wo 39.990 Hennen gehalten werden (10 weniger als es für eine Genehmigung mit Umweltverträglichkeitsprüfung gebraucht hätte), zeigten wir ein klares Zeichen gegen diese und gegen jede weitere Tierfabrik in Brandenburg. Für Zollchow 2 mit ebenso vielen Hennen läuft noch das Verfahren. Unser Motto lautet "Bauernhöfe statt Agrarfabriken"! Ganz interessant war zu sehen, dass die wenigen Hühner, die sich unter freiem Himmel aufhielten, nur um die
Anlage tummelten. Bei hoher Konzentration von Tierbestand auf
kleinem Raum kommt es zu einer hohen Konzentration an Tier-
exkrementen und einer höheren Gefahr von Stickstoffeintrag in
den Boden und ins Grundwasser.
In Haßleben stießen wir auf die Gebäude der alten Schweinmastanlage aus DDR Zeiten.
Der Biologe und stellvertretende Landesvorstand vom BUND Thomas Volpers beleuchtete hier die schon sichtbaren Naturveränderungen durch den erhöhten Stickstoff- und Ascheeintrag. In Haßleben wurde
vor 15 Jahren eine neue Schweinemastanlage beantragt durch den Widerstand der Bürgerinitiative wurde der Bau jedoch verzögert und aufgeschoben. Nach dem letzten Gerichtsurteil hat sich das
Gericht gegen den Bau der Anlage ausgeprochen, aber der Investor hat Berufung eingelegt. Mit einer endgültigen Entscheidung wird in diesem Sommer gerechnet.
Etliche Sandwege, Steinplattenwege und kleinteilige Hügelauf- und abfahrten später erreichten wir Groß Sperrenwalde und fanden dort eine Ackerfläche vor. Der Landwirt, der an diesem
Ort eine riesige Legehennenanlage beantragt hatte, war
überraschenderweise auch mit uns auf dem Rad unterwegs.
Er zeigte Kooperationsbereitschaft und starkes Interesse für die
Landfläche ein geändertes, gemeinsam ausgearbeitetes
Konzept zu entwickeln. Doch nicht nur mit dem Landwirt,
auch die Bürgerinitiativen "Kontra Industrieschwein Haßleben"
und "Contra Industrie-Ei Uckerseen" kamen miteinander und
mit den interessierten MitradlerInnen ins Gespräch. Es herrschte
eine gute, kooperative Atmosphäre.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden der Fahrradtour.
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